Ich habe die Tage mal alten Fotoalben durchgeschaut. Puhh… Doch deutlich emotionaler als gedacht. Viele Erinnerungen -schöne wie nicht ganz so tolle-, die ich im Laufe der Jahre wohl irgendwo ganz tief in mir „eingeschlossen“ habe. Wenn ich mit anderen Menschen über meine (und/oder ihre) Kindheit spreche, dann erinnern sich viele Menschen sehr gut an ihre Kindheit. Ich dagegen kann mich an nur sehr wenige Dinge erinnern, besonders an die Dinge, die sich gewisser Weise (warum auch immer) „eingebrannt“ haben. Mein großer Bruder ist da z.B. ganz anders, manchmal kann er sich so detailliert an seine/unsere Kindheit erinnern, als wäre es „erst gestern gewesen“. Irgendwie „gruselig“. Aber auch eigentlich nur ein „Detail“ am Rande…

„Aufgefallen“ ist mir beim Anschauen aber vor allem eins…

Nicht nur, dass ich offenbar ein „proper“ Baby/Kleinkind war (😅), auch Lache ich auf sehr vielen -eigentlich fast allen- Bildern aus tiefsten Herzen oder mache anderen lustigen Schabernack. Das deckt sich auch mit den Erzählungen von z.B. meiner Mutter. Ich hätte schon als Baby „gestrahlt“, alles & jeden angelacht und war wohl die klassische „Grinsebacke“ und auch in der weiteren Kindheit ein richtiger „Quatschkopf“. Das zieht sich eben auch durch sehr viele der Bilder in den Fotoalben. Gerade in den jüngeren Jahren „strahle“ ich tatsächlich auf fast jedem Bild. Sei es Zuhause, in den gemeinsamen Urlauben oder auf den Familienfesten. Und scheine damit auch mein Gegenüber zum Lächeln zu bringen. Ich hab wirklich schöne Bilder gemeinsam mit meiner Oma & meinem Opa entdeckt, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben… 😪

Nicht nur wegen der wirklich schönen auf Foto festgehaltenen Erinnerungen, sondern auch weil ich mich ernsthaft frage, wann ich dieses „Strahlen“ verloren habe. Blicke ich auf die vielleicht letzten 20 Jahre zurück, so kann ich die Tage/Momente, an/in denen ich nur ansatzweise ähnlich „von Herzen“ gelacht habe, aber vor allem gänzlich unbeschwert dabei war, an vielleicht zwei Händen abzählen. Das hat mir schon ganz schön zu Denken gegeben…

Ich weiß natürlich, dass mir das meine Erkrankung sehr „im Weg steht“, allerdings sehe ich das auch bei vielen Menschen, die nichts mit psychischen Erkrankungen zu tun haben. Man wird im Laufe des Lebens (mit dem „Erwachsenwerden“ vielleicht?!) ernster und verliert wohl einen großen Teil seiner „kindlichen“ Unbeschwertheit. Das finde ich schon irgendwie traurig…

Bin ich mit diesem Gefühl allein? Oder geht es Euch auch so? Und vor allem: Was habt ihr eventuell dafür getan, das „innere Kind“ wieder ein bisschen „hervorzuholen“? Gibt es da „allgemeingültige“ Tipps?

Oder muss ich mich den Rest meines Lebens fragen, wohin dieser kleine Junge, der ständig gelacht, gegrinst, gern Quatsch gemacht und voller „Lebensfreude“ Baseball gespielt hat, verschwunden ist?

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