Mehr als 2 Monate habe ich nichts von mir hören lassen.
Hatte wohl mehrere Gründe, wie ich selbst feststellen musste.
Zum einen hatte ich tatsächlich lange nicht den Antrieb zum Schreiben, die depressive Phase aus dem Sommer hing mir doch länger nach als gedacht. Zum anderen habe ich ganz bewusst mal auf das „Internet“ (respektiv SocialMedia) verzichtet. Ich habe doch schon deutlich bemerkt, wie sehr mich die schier endlosen Diskussionen, das immer gleichwährende Gesabbel und auch die „zur Schaustellung“ einzelner Personen angenervt hat & immer noch annervt.
Und dann gab es da im September noch den „großen Knall“ in der Therapie.
Mit der letzten Sitzung im September ist meine Therapie (bei diesem Therapeuten) schneller beendet als gedacht. Ich hatte ja noch eine ganze Reihe an bewilligten Sitzungen übrig, habe mich auch zuletzt echt an den monatlichen Rhythmus gewöhnt, war aber selbst schon länger nicht mehr mit der (eigenen) Zielsetzung der Therapie zufrieden. Auch hat sich scheinbar der Therapeut etwas anderes erwartet bzw. hat einen etwas anderen „Fahrplan“ mit mir gehabt. Insgesamt hat es -rückwirkend betrachtet- wohl schon länger an der Kommunikation gemangelt. Von beiden Seiten. Das begann schon mit der Episode im Sommer, in der ich mich nicht getraut habe es deutlich anzusprechen und diese Episode gemeinsam mit dem Therapeuten aufzuarbeiten. Rückblickend bin ich im Sommer wieder voll in meine alten Verhaltensmuster gefallen und habe mich -wie schon so oft- versucht irgendwie alleine da durch zu kämpfen. Das wird sicherlich auch der Therapeut bemerkt haben und was dann eventuell ein wenig enttäuscht von mir.
Dazu kam dann in der letzten Sitzung der „Vorwurf“, ich mache nicht genug Fortschritte. Ja, auch das kann ich unterschreiben, ich lasse es dieses Jahr -wieder einmal- sehr „schleifen“. Leider scheinen der Therapeut und ich da wohl auch aneinander vorbei geredet zu haben, denn eigentlich dachte ich, dass es ihm bewusst war, das es zu meinem „Plan“ gehörte es langsam anzugehen. Scheinbar war dem nicht so. Deswegen entbehren diese „Vorwürfe“ sicherlich nicht jeglicher Grundlage, allerdings war der Ton dann für mich doch überraschen. Die ersten Tagen nach der Sitzung konnte ich es so gar nicht einordnen, ich war einfach nur perplex.
Inzwischen bin wohl ich dahinter gekommen, was mich daran so überrascht aber auch „getriggert“ hat. Es waren Sätze, aber vor allem Verhaltensweisen, die mich ganz hart an meine Kindheit/Jugend und den Umgang miteinander in der Familie erinnert haben. Allerdings war es auch der Fakt, etwas in einem Tempo zu erwarten, welches ich so momentan einfach nicht mitgehen kann (und auch nicht möchte). Dazu kamen noch Kleinigkeiten, die mich schon seit Beginn der Therapie „gestört“ haben, die aber auch nach mehrfacher Ansprache nicht besser wurden.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Ich werde mir wohl einen neuen Therapieplatz suchen (müssen).
Nach den ersten Tagen, geht es mir gerade tatsächlich ganz gut damit ohne Therapie dazustehen, war es doch schon seit dem Frühjahr bei jedem Termin eher ein Krampf als eine Erleichterung. Ich habe nicht mehr die Belastung bei einer Sitzung „etwas vorzuweisen“, ich werde nicht mehr „gedrängt“ etwas zu tun, hinter dem ich eigentlich nicht zu 100% stehe und ich schlafe auch deutlich besser ohne diese „Stress“ vor einem erneuten Termin. das alles trägt erheblich zu einer besseren „Grundstimmung“ bei. Okay, das mit dem Schlaf habe ich -erneut- zwar auch mit Hilfe einer Medikation in den Griff bekommen, aber insgesamt geht es ohne Therapie wesentlich „besser“.
Natürlich ist es auf lange Sicht nicht gut gänzlich ohne ambulante Therapie zu sein, ich bin auch schon fleißig dabei, Therapeuten hier im Umfeld „abzuklappern“. Leider ist es nach wie vor ein schweres Stück Arbeit, jemanden zu finden der a) Termine frei hat und b) ein tiefenpsychologische Therapie anbietet. Denn auch das möchte ich diesmal anders machen. Weg von dem Verhaltenstherapeutischen Ansatz gehen, hin zum tiefpsychologischen Ansatz. Ich hab einfach zu deutlich bemerkt, dass ich wohl erst vieles aus meiner Vergangenheit aufarbeiten muss, bis ich wirklich grundlegende Verhaltensmuster ändern kann.
Außerdem ist für das nächstes Jahr definitiv ein Klinikaufenthalt geplant. Einfach um nochmals intensiv an meinen Baustellen zu arbeiten, das Ganze allerdings in einem Rahmen weit weg vom „Alltag“. Auch da bin ich gerade dran es abzuklären und durch die Kliniken zu telefonieren (Alles grad kein Spaß…Sag ich Euch).
Insgesamt werde ich es wohl für den Rest des Jahre eher „ruhig“ angehen. Gerade stehen wir alle wieder vor eine Situation, in der es ziemlich unklar ist wie es genau weiter geht. Im schlimmsten Fall wird der Winter wieder ähnlich „anstrengend“ wie das Frühjahr. Von daher wird es -für mich- auch auf allen erdenklichen „Kanälen“ weiterhin ruhig bleiben. Ich glaube, momentan ist es das beste für mich, von den zahlreichen unsäglichen Diskussionen weg zu bleiben. Digital Detox und so…
Von daher möchte ich auch nicht versprechen wann hier wieder etwas kommt, lasst Euch einfach überraschen. ;)
Genießt den Herbst/Winter so gut es geht, bleibt anständig und immer dran denken: Masken wärmen im Winter auch die Nasen! ;)
Artikelbild von Valiphotos auf Pixabay
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