Und trotzdem gehts irgendwie doch voran… ;)

Da wären wir mal wieder: Voll im Gedankenkarussell auf der #Kopfkirmes ?
Die Gedanken kreisen wieder „fröhlich“ im Kopf, die „Schlafhygiene“ ist seit einigen Tagen auch wieder unter aller Sau und irgendwie habe ich das Gefühl, ich bewege mich -wenn überhaupt- nur minimal vom Fleck. Langsam richte ich mich in diesem Zustand schon echt ein… ?

Versteht mich bitte nicht falsch, aber tatsächlich ist das diesmal durchaus wichtig, diese „Phase“ mal ganz intensiv zu spüren und „in Ruhe“ von allen Seiten zu betrachten. Ja, ich bin wieder (mal) voll in einer „depressiven Phase drin. Nein, ich fühle mich weder wohl damit, noch möchte ich all zu lange Zeit in diesem „Sumpf“ feststecken. Und doch fühlt es sich diesmal, trotz Gedankenkarussell, etwas anders an. Wirklich mal nach Fortschritt…

Auch negative Gedanken bringen einen Menschen nach vorn!

So mies & ätzend diese Phasen auch sein mögen… So sehr mich vor allem diese Selbstdestruktiven Gedanken ankotzen… So sehr bemerke ich diesmal tatsächlich eine Veränderung. Ich gebe mich diesen Gedanken nicht mehr so arg hin und „suhle“ mich in Selbstmitleid… Nein, ich versuche sogar mal mein eigenes Denken zu verstehen und mir (solch) negative Gedanken mal näher anzuschauen. Woher kommen diese Gedanken? Was ist der Grund für diese Gedanken? Wie kann ich mit diesen Gedanken (besser) umgehen?

Und gefühlt hat es an der ein oder anderen Stelle tatsächlich „Klick“ gemacht. Liegt wahrscheinlich auch viel an den zwei letzten Therapiesitzungen, in denen mir mein Therapeut (ungewollt?!) mächtig die Augen geöffnet und mir ziemlich fiese Seiten meiner NPS aufgezeigt hat. Ich hab mich nach den Sitzungen echt dabei erwischt, wie sehr ich doch bislang die Augen vor den Tatsachen verschlossen habe. Nicht die anderen sind der Kernpunkt meiner Konflikte… Sondern ich selbst. Diese Erkenntnis hat weh getan, hat aber zugleich auch so viel (in meinem Verhalten -auch gegenüber anderer-) erklärt. Und hat die „Gedankenmaschinerie“ im Kopf erst so richtig „befeuert“.

„Spaß“ hat das sicherlich nicht mit sich gebracht, aber ich habe seit langen mal wieder einen deutlichen Fortschritt gespürt. Leider, und das ist das wirklich fiese an meinen depressiven Phasen, geht so etwas immer arg mit ganz wenig Selbstbewußtsein & ganz viel „Selbsthass“ einher. Das sind auch noch zwei große Baustellen, an denen ich schleunigst arbeiten muss. Wobei, mit der ein oder anderen „Erkenntnis“ ist tatsächlich auch das Selbstbewußtsein (ein wenig) gewachsen. Nichtsdestotrotz bin ich echt noch gut in der hohen Kunst mich in solchen Phasen ungemein selbst nieder zu machen. So etwas schlägt sich dann bei mir immer sofort auf den Schlaf nieder und somit auf meine „Grundstimmung“.

Prokrastination Level 100 ?

In solchen Phasen bin ich Meister in der „Aufschieberitis“… Oder anders… Im „Kopf/Gedanken ausknipsen“. Zocken, Netflixen, Musik oder auch mal den ganzen Tag im Bett verbringen… Nicht schön, aber auch da bin ich inzwischen so weit, dass ich mir solche Tage „einfach“ mal gönnen darf (Ja, tatsächlich auch mal das ein oder andere Mal gänzlich ohne schlechtes Gewissen). Die Erkenntnis, dass ich so „kaputt“ im Kopf bin, das ich solche Tage für mein „Seelenheil“ brauche, habe ich jetzt schon ein bisschen länger. Ich denke, dass habe ich im Verlauf dieses Jahr gelernt. Auch dank „Corona-Isolation“ und dem zeitgleichen „Entschleunigen“ der Welt. Und tatsächlich bin ich der festen Meinung, dass wir alle mal ein wenig auf die Bremse treten sollten und auch mal Tage einschieben dürfen (Und sollten!), an denen man mal ganz bewusst aus dem Hamsterrad der „150% Leistung“ raus kommt. Und nein, ich meine damit nicht den 10 Tage Urlaub, in dem man eh am zweiten oder dritten Urlaubstag wieder ans Büro denkt. Ich rede tatsächlich von Tagen ganz bewusst im Alltag. Aber das rückt vom eigentlichen Thema zu weit weg… Ein anderes Mal vielleicht an dieser Stelle mehr dazu. ?

Lernen durch Schmerz

Wie dieser „Spruch“ mir seit meinen Bundeswehrtage in den Ohren liegt (Und ich ihn genauso hasse!). ?
Auch wenn der „Spruch“ damals was völlig anderes meinte, so ist er im Kern gar nicht so falsch. Manchmal muss es tatsächlich weh tun, um zu helfen (heilen?). Scheinbar bin ich aber auch ein Mensch, dem die Erkenntnisse mit voller Wucht ins Gesicht knallen müssen um anzukommen. Auch das macht mich wohl zu dem, was ich bin. Aber gut, das muss ja nicht unbedingt schlecht sein. In der aktuellen Phase hat es mir auch wirklich geholfen. Auch wenn es schmerzhaft war. Das sind wohl diese Stolpersteine, an denen ich mir die Knie aufschlage, von denen mein Therapeut mal sprach. Mal sehen, wie oft ich mir auf meinem Weg noch Pflaster auf die Knie kleben muss. ?
Erst einmal bin ich, mit blutigen Knien, froh über gewisse Erkenntnisse & anderen Sichtweisen. Da kann man auf jeden Fall in Zukunft mit arbeiten.

Ob ich mich auch auf „Konfliktgeladene“ Situationen freue?! Das weiß ich noch nicht genau. Ich würde natürlich auch gerne „in ruhigem Fahrwasser“ durchs Leben segeln. Aber so wie ich mich in den letzten Jahren kennen gelernt habe, wird das wahrscheinlich nicht wirklich passieren. Zumindest, dass ist auf jeden Fall meine große Hoffnung, kann ich in Zukunft in solchen Situationen etwas souveräner reagieren und lasse mich nicht mehr so sehr von meinen -lang eingeübten- Verhaltensmustern steuern. Wäre auf jeden Fall ein riesiger Schritt in die richtige Richtung. ?

Auch versuche ich mir diesmal die „kleinen“ Erfolge nicht mehr klein zu reden. Das konnte & kann ich immer noch sehr gut. Wobei mir durchaus bewusst ist, dass eine Therapie eigentlich nur aus „Minischritten“ besteht und man nicht von Heute auf Morgen einen Satz von mehreren hundert Metern macht. Trotzdem habe ich bislang jeden noch so kleinen Fortschritt immer ziemlich schnell klein geredet. „Du eierst schon mehrere Jahre mit dem Mist rum! Warum sollte sich gerade JETZT was ändern! Bleib mal auf dem Teppich. Du bist einfach kaputt und kommst eh nie wieder aus dem Sumpf raus!“ – Das waren noch die harmlosesten Gedanken dazu. Aber nein… Auch diesmal möchte ich mich da nicht meinem verquerten Verhaltensmustern hingeben. Diesmal bin ich sogar ein bisschen stolz auf meinen Fortschritt! Und das soll ich auch. Das DARF ich auch sein! ?

Auch -Und da muss ich doch ein wenig „rumheulen“- wenn es verdammt anstrengend ist und gerne ohne diese blöden depressiven „Verstimmungen“ laufen darf. Denn das empfinde ich als die größte Arbeit dabei (Klar, auch mit sich selbst, an alten Verhaltensmustern arbeiten & Veränderungen durch seine Gedanken herbeiführen ist verdammt viel Arbeit), sich mühsam aus diesem (depressiven) Tal kämpfen. Betroffene können das nachvollziehbar… Für Außenstehende ist das oftmals nur schwierig zu ergreifen. Da geht eine Menge Energie für drauf… Ich würde sogar mal sagen, der Großteil der Energie die ein Mensch pro Tag haben kann. Allerdings bin ich auch in dieser Hinsicht guter Dinge, das es -wenn auch langsam & in kleinen Schritten- mit der Zeit deutlich besser wird und mich irgendwann nicht mehr so sehr „aus den Schuhen“ haut…

Passend zu dieser positiven Grundstimmung und dem -frohen Mutes- Blick nach vorn, kommt hier -nach tagelangen „Herbstwetter“- gerade die Sonne raus und bereitet einen wunderschönen Sonnenuntergang vor. Und damit schließe ich hier jetzt auch ab und genieße einfach mal (ohne #Kopfkirmes) diesen Moment…

Bis dahin…

Artikelbild von Norbert Waldhausen auf Pixabay

One thought to “Die nächste Runde: Rückwärts… Vorwärts… Vor & Zurück…Und wieder auf Start!”

  • Dan

    Und als Kommentar der „Hinweis“:
    Yeah… Ich bin stolz drauf, diesen Artikel tatsächlich am Stück in die Tatstatur „gehackt“ zu haben und nicht wieder tausendmal abgebrochen und dann im Endeffekt doch wieder gelöscht zu haben. ???

    Ja… Auch das sind so kleine Erfolge, die ich mir inzwischen „gönnen“ und denen ich mir bewusst bin.
    Tut gut… Das Schreiben und aber auch das Erfolge für mich auskosten… ?

    Antworten

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