#KOPFKIRMES

– Leben & Umgang mit der Kopfkirmes –

Kopfkirmes & Corona

Ich glaube ja, das Jahr 2020 wollte uns allen mal richtig zeigen, wo der Hammer hängt! Anders kann ich mir den Frühling 2020 nicht erklären. Hätte mir jemand im Februar gesagt, was Ende April alles so los ist… Ich hätte ihm wohl einen Vogel gezeigt (Und das, obwohl im Februar Corona ja durchaus schon in den gängigen Newsfeeds aufgetaucht ist)!

Und dann ging es ganz schnell…

Anfang März kam die Welle auch hier richtig zum rollen, die Presse und Nachrichtensendungen stiegen voll ein. Mitte März war es dann so weit… Kinder mussten Zuhause bleiben, Geschäfte wurden geschlossen, zahlreiche Politiker & auch Wissenschaftler sprachen „Warnungen“ & Verhaltensregeln aus, es gab weitreichende „Reisebeschränkungen“, der nahe Osterurlaub war schon durchaus in Gefahr und in den Supermärkten wurde von Heute auf Morgen das Toilettenpapier & die Nudeln knapp…

Zugegeben, die ersten paar Tage hatte ich immer wieder „Momente“, in denen ich es verdammt surreal & erschreckend fand. Und damit meine ich nicht nur den Anblick leerer Supermarktregale…

Das Land hat innerhalb weniger Stunden eine „Vollbremsung“ hingelegt. Das es dann auch noch Europaweit, ja sogar schließlich Weltweit, solche Kreise zog… Wow… Das erlebt man in der Tat nicht oft!
Es gab schon so einige Ereignisse, die mir im Kopf geblieben sind. Eher schwach war da zum Beispiel der Mauerfall. Oder der Unfalltod von Prinzessin Diana 1997. Der nächste große Knall war dann der 11. September 2001. 2008, bei/nach der großen Finanzkrise, ist noch relativ „frisch“ im Kopf. Aber 2020 toppt es locker… Vor allem habe ich selten so eine breite „Verunsicherung“ gespürt wie jetzt. Aber klar, so etwas in der Form gab es in der (jüngsten) Geschichte einfach noch nicht. Und in einer globalen Welt, ist eben auch mal ganz schnell selbige komplett betroffen. Das hat Eindruck hinterlassen…

Jetzt, nach über 6 Wochen im „Lockdown“ (Ich finde dieser Wort furchtbar, aber es ist sehr eingängig) fühlt es sich für mich persönlich schon ganz anders an. Es ist eine gewisse Ruhe eingekehrt. Nicht nur da draußen auf der Straße (Wobei, Stand jetzt – 28. April- wird es schon wieder gefühlt mehr draußen), auch bei mir selbst. Ich genieße es, dass die Menschen (auch auf den Ämtern, in Arztpraxen, im Supermarkt usw.) gezwungenermaßen deutlich „langsamer“ & vielleicht auch etwas entspannter arbeiten. Ändern können sie/wir eh nichts an der Situation. Das tut mir gerade richtig gut. Hatte ich vorher doch eigentlich immer das Gefühl, irgendwie „getrieben“ zu sein. Schnell, schnell, schnell…
Inzwischen nehmen sich sogar die ehemals als „Arbeitstiere“ geltende Menschen in meinem nahen Umfeld die Zeit, mal zu entschleunigen & nachzudenken. Das mag ich sehr.

Mit der „Isolation“ geht es mir tatsächlich auch ganz gut. War ich doch eh nie der Mensch, der ständig & immer „auf Achse“ sein und dabei so viele Menschen wie möglich treffen musste. Natürlich, mal gemeinsam einen Kaffee trinken gehen oder sich zusammen mit Freunden bei diesem wunderschönen Frühlingswetter auf ne Wiese hauen… Das fehlt schon manchmal… Aber im Großen & Ganzen bin ich ganz okay mit dem „allein sein“…

Nichtsdestotrotz ist mir natürlich auch bewusst, dass es nicht wenige Menschen gibt, denen diese Zeit gerade ganz schön zusetzt. Seien es die pflegebedürftigen Menschen in Pflege-/Seniorenheimen, aber auch Menschen mit psychischen Erkrankungen oder tatsächlich auch Menschen, die auf Gesellschaft stehen. Eine Angsterkrankung ist momentan wohl auch nicht wirklich witzig. Natürlich bin ich selbst sehr in der Bubble, rund um „psychische Erkrankungen“, unterwegs und bekomme deswegen viele von den wirklich innovativen & spontanen Ideen und Hilfeangebote mit, die von verschiedenen Stellen zur Zeit gemacht werden. Hut ab dafür! Und das darf gerne auch noch ein bisschen so bleiben. ;)

Insgesamt sehe ich es an vielen Stellen & in vielen Unternehmen/Betrieben, wie scheinbar „einfach“ man doch Ideen & Kompromisse findet, um „das Beste“ aus der Situation zu machen. Das scheint (für mich ganz persönlich) auch so ein bisschen symptomatisch für das gesamte Land zu sein. Es muss oftmals erst einen mächtigen Tritt in den Hintern geben, um etwas in eine positivere Richtung zu verschieben. Auch da… Bleibt da bitte ebenfalls dran!

Und das ist tatsächlich auch meine größte Hoffnung dabei… Das wir eine Menge aus dem ganzen „Mist“ lernen und -selbst wenn es nur im Kleinen ist- Dinge „nach der Krise“ anders händeln. Und vielleicht auch mit Menschen insgesamt anders (besser?!) umgehen.
Was nicht wirklich beibehalten werden sollte, ist dieser endlos scheinende Schwall an Diskussionen, Vermutungen und „Hobby-Experten“ im Netz. Tatsächlich hat mich das echt schwer genervt und mich dazu bewegt ab Mitte April die Finger so gut wie es geht von sozialen Medien zu lassen. Ich gucke auch jetzt nur nur einmal am Tag die wichtigen Nachrichtensendungen, nicht mehr wie zu Beginn fast stündlich, und halte auch bei Facebook die Finger absolut still. Ist wesentlich besser fürs Gemüt.

Damit möchte ich diesen Beitrag auch abschließen… Allerdings nicht ohne abschließende Worte: Bleibt gesund, macht das Beste aus der Situation, erdet Euch vielleicht auch mal wieder ein bisschen, stellt ruhig Fragen, hinterfragt auch eventuell eingefahrene Verhaltensmuster und macht Euch -so gut es geht- eine feine Zeit. Aber genauso, scheut Euch nicht um Hilfe zu bitten, wenn ihr diese Zeit nur schwer aushaltet. :)

Disclaimer: Das soll der einzige & auch letzte Beitrag zu dem Thema sein. Ich kann hier nur meine ganz persönliche Sichtweise & Meinung zu den Geschehnissen niederschreiben, möchte aber keineswegs irgendeine Meinungsbildung betreiben oder zu unnötiger Diskussion aufrufen!

Bildquelle: pixabay.com

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