#KOPFKIRMES

– Leben & Umgang mit der Kopfkirmes –

Leben(szeichen)

Im Hintergrund läuft die „Jazz-Vibe“ Playlist bei Spotify.
Die Tasse mit dem Tee ist schon leer.
Es ist der vierte oder fünfte Versuch, meine Gedanken in die Tastatur zu hämmern.

Sonntag, 26. April 2020 – Irgendwas gegen Abend

Nicht nur, dass der letzte Beitrag 10 Monate her ist, auch hat sich in der Welt viel getan. Wir erleben gerade einen Frühling, der so ganz anders ist. Geschlossene Schulen & Kitas, die meisten Geschäften hatten bis Dato geschlossen, Toilettenpapier wurde zu einem knappen Gut, Gesichtsmasken gehören jetzt auch bei uns zum guten Ton. Und noch so viele mehr. Aber wahrscheinlich widme ich diesem Thema mal einen eigenen Beitrag. Dazu gibt es einfach viel zu viel zu erzählen…

Hier & heute soll es es viel mehr „bloß“ mal ein kurzes Lebenszeichen von mir geben…

Ich habe für den folgenden Satz ziemlich lange & ziemlich viele Therapiesitzungen gebraucht…
Aber: Es geht mir gut!

Mein Therapeut würde mich jetzt zwar schlagen (O-Ton: „Sie müssen es auch einfach mal so annehmen!“), aber ich schiebe es auch mal zum Teil auf die jetzige Situation. Mir bekommt es echt gut, dass die Gesellschaft deutlich entschleunigt lebt, es an allen Ecken neue & kreative Ideen gibt, die Situation tatsächlich viele Menschen zum Nachdenken anregt und es deutlich spürbar „ruhiger“ geworden ist. Meinetwegen kann das gerne noch den Rest des Jahres so gehen. ;)

Aber da das Leben ja bekanntlich kein Wunschkonzert ist…

Zudem es sicherlich nicht auch nur an der Situation selbst liegt, dass die Stimmung im bisherigen Jahre „Zwanzigzwanzig“ durchaus an den meisten Tagen im positiven Bereich liegt (Natürlich… Es gibt auch mal etwas schlechtere Tage!). Ein großer Faktor dabei ist auch, dass ich endlich eingesehen habe das der Beruf den ich in den letzten Jahren ausgeübt habe, nicht mehr das ist was mich & vor allem meiner Psyche in irgendeiner Form „positiv“ beeinflusst. Ganz im Gegenteil. Die letzten drei Jahre habe ich mehrfach gekämpft um nochmals „rein zu kommen“ und habe jedes Mal recht schnell gemerkt, dass der Job & ich nicht mehr zusammenpassen.

Und tatsächlich fühle ich mich befreit wie schon lange nicht mehr. Ich habe erst vor Kurzem einen letzten „bürokratischen Schritt“ vollzogen, um mit dem Job abzuschließen. Und der Tag, an dem ich den Brief abgeschickt habe, war einer meiner besten der letzten Jahre. Nachdem mir 2017 so spektakulär alles um die Ohren geflogen ist, hatte ich kurz eine Phase, in der ich alles (mehr aus Frust & aufgrund der Kränkung) vor die Wand schmeißen wollte. Damals habe ich mich allerdings dagegen entschieden, weil eben auch die Angst enorm groß war, dann ohne alles dazustehen. Arbeit hieß ja lange für mich Anerkennung, auch wenn ich lange nicht bemerkt habe, dass ich mir da selbst etwas vormache. Zudem war das Thema Geld schon immer schwierig bei mir. Ich wollte immer mehr, als ich eigentlich hatte. Auch in dem Beruf habe ich mich eigentlich ständig „unterbezahlt“ gefühlt (Okay, es ist streckenweise tatsächlich auch so gewesen. Aber das ist ein anderes Thema.). Und bin dadurch nicht selten auch bei den Arbeitgebern angeeckt. Dieser persönliche Verhaltensweise, in Kombination mit „dem Ton“ in dieser Branche, hat mich vor allem eins gemacht: Unglücklich. Und das hat natürlich die Depressionen mehr als nur befeuert. Dieses Gefühl der ständigen Anspannung ist genauso weg wie der Job. Und nochmals: Es fühlt sich verdammt gut an!

Das ist ein Grund, warum ich durchaus bislang ein recht gutes Jahr hatte…

Daneben ist auch viel in der Therapie passiert, ich setze – wenn auch in kleinen Schritten – zahlreiche Tipps & Anregungen meines Therapeuten um. Kleine Dinge schätzen lernen, nicht mehr so viel über etwaige Konsequenzen nachdenken, einfach machen…

An vielen Tagen gelingt mir dies auch, es gibt aber auch zahlreiche Tage, an denen es mir echt schwer fällt und ich deutlich merke wie ich in alte Verhaltensmuster zurückfalle. Das ist dann durchaus ein Kampf sich nicht den Gedanken und der Lethargie zu ergeben. Aber hey… Ganz salopp gesagt… Dafür habe ich ja jetzt Zeit. Einen Job, der mich vollends beansprucht, ist ja nicht mehr da.

Und ich werde mir da auch keinen Druck machen. Natürlich… ich möchte eigenes Geld verdienen, wieder einen geregelten Tagesablauf haben und vielleicht sogar etwas finden, bei dem ich mich erfüllt fühle.

Allerdings steht für dieses Jahr, erst einmal, etwas anderes oben auf der Agenda. Da wäre zuerst die Abklärung/Diagnostik des möglichen ADS (Der verdacht hat sich seit Ende letztens Jahre deutlich verhärtet) und anschließend einen stationären Klinikaufenthalt, der zielgerecht auf meine Diagnose abgestimmt sein soll.

Das alles ist zwar momentan auch ein wenig zum Erliegen gekommen, aber hey… Ein Schritt nach dem anderen. ;)

Der erste Schritt ist schon mit dem Schreiben dieses Beitrages getan. Ich merke, wie sehr es mir gefehlt hat, meine Gedanken „zu Papier“ zu bringen. Damit wäre dann ja wohl der nächste kleine Schritt auf meine Agenda geschrieben… Eben häufiger mal meine Gedanken hier nieder zuschreiben. Und nicht nach den ersten paar Wörtern aufgeben!

Stay tuned… Ich werde hart dran arbeiten, dieses Versprechen einzulösen… ;)

Bild von Free-Photos auf Pixabay

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