#Kopfkirmes

– Das Leben mit der Kopfkirmes –

Stimmungsachterbahn

Ein Auf & Ab, ein Hoch & Runter, ein Hin & Her… Manchmal fährt meine Stimmung mit mir so sehr Achterbahn, dass ich am Ende nicht mehr weiß wo oben & unten ist und einfach nur kotzen möchte…

Und wieder war es recht ruhig hier. Das hat verschiedene Gründe. Ich bin total angespannt wegen der Entscheidung nächste Woche, mache mir viel zu viele Gedanken deswegen und bin allgemein wieder sehr lethargisch geworden. Aber vor allem fährt die Stimmung in den letzten Tage wieder sehr häufig Achterbahn mit mir. Zeitweise im Minutentakt eine Änderung der Stimmung. Das nervt echt…

Manchmal sind es „Banalitäten“. Gestern erst im Supermarkt an der vollen Kasse. Mir sind die anderen Menschen irgendwie zu nahe gekommen, es war laut, hektisch und für mich in dieser Situation einfach unangenehm. Zack… Ist die Stimmung von einer recht gleichgültigen in eine extrem genervte & angespannte Phase gekippt. Muss man mir wohl auch angesehen haben. Zumindest schaute die Kassiererin recht „verängstigt“. Als ob ich sie fressen wollen würde (In der Tat, im Gedanken -bei einem falschen Wort- hätte ich das am liebsten mit allen Menschen um mich herum getan). Oftmals sind es aber auch meine Gedanken, die die Stimmung kippen lassen. Da nimmt man sich mal Zeit am Tage um ein bisschen nachzudenken -sei es jetzt über die berufliche oder persönliche Zukunft- und kaum hat man einen Gedanken angefangen, springt die Kopfkirmes an und lässt mich unglaublich schnell, unglaublich schlecht gelaunt werden. Durch dieses fiese Gefühlsmischmasch von Selbstmitleid, -abwertung, -zweifel und sogar manchmal einer Art von Hoffnungslosigkeit.

Da krabbelt die Stimmung dann ganz schnell in den Keller, schreit & tobt weil ich ja nix geschissen kriege und so ein Versager bin. Das macht mich dann wütend. Wütend auf mich selbst, dass ich mich hab ablenken lassen von der Kopfkirmes und deswegen keinen klaren Gedanken fassen kann. Aber auch wütend weil ich dieses Gefühls- und Stimmungschaos nicht einfach mal hinnehmen, durchatmen und mit den Gedanken von vorne beginnen kann. Und das lässt die gesamte Stimmung dann noch mehr sinken.

Ganz schlimm ist es dann auch, wenn ich unter anderen Menschen bin. Kann ich durchaus mal „schreien“ & „toben“ wenn ich alleine bin, fährt unter Menschen sofort mein Automatismus hoch und lässt mich wieder die Maske aufsetzen die sehr gleichgültig und nicht wirklich ehrlich wirkt. Ich habs die Tage versucht, die Maske mal nicht aufzusetzen, es gelang mir aber nur schwer. Zu tief drin sitzen doch diese erlernten Strukturen, mir bloß nichts anmerken zu lassen. Was mich wiederum noch wütender gemacht hat. Auch weil ich mir ganz oft erst im Nachhinein bewußt wird, wie „anstrengend“ ich doch mit dieser Maske eigentlich bin. Da fragt jemand mit ernsthaften & ehrlichen Interesse nach meinem Befinden und ich winke das wieder nur mit einem lapidaren Kommentar durch. Schön ist auch was anderes!

Neben den ganzen „schlechten“ Stimmungsphasen, habe ich -ehrlich gesagt- wenige wirklich gute. Im Grunde fühlt sich meine Stimmung schon gut an, wenn sie mal längere Zeit einen recht „ruhigen“ Pegel hält. Das die Stimmung mal wirklich gelöst war… Da müsste ich -zumindest die letzten zwei Jahre- lange nachdenken. Wobei… Das stimmt so nicht ganz. Erst in der letzten Behandlung in der Tagesklinik gab es durchaus Tage, an denen ich mit anderen Mitpatienten sehr lustige aber auch intensive Gespräche hatte. Dies hat -zumindest kurzfristig- meine Stimmung echt gehoben. Das ist auch dass, was mir momentan bei einer solchen Stimmungsachterbahn am besten hilft. Der Kontakt & Austausch mit anderen Menschen. So paradox wie es klingt… Habe ich doch weiter oben beschrieben, wie schwer es ist bei anderen Menschen die Maske fallen zu lassen und auch mal zu sagen „Ja, meine Stimmung ist grad nicht die beste. Liegt aber nicht an Dir, ganz im Gegenteil. Du kannst mir durchaus dabei helfen meine Stimmung wieder zu heben!“. Wenn ich aber für mich alleine mit dieser Stimmungsachterbahn bin, drehe ich mich -im wahrsten Sinne- nur im Kreis. Finde selbst nicht (oder nur sehr schlecht) einen Ausstieg aus dieser Achterbahnfahrt. Im Gespräch/Kontakt mit jemand anders fällt mir das durchaus leichter. Wahrscheinlich auch, weil sich meine Kopfkirmes dann nicht nur mit mir beschäftigen muss…

Es ist gar nicht so einfach seine eigene Stimmung zu beschreiben. Wahrscheinlich auch, weil ich es jahrelang eben nie wirklich getan habe. Und ich bemerke auch jetzt gerade beim Schreiben, wie meine Stimmung wieder „abdriftet“. Wieder aus der Selbstabwertung heraus. Das ich so etwas einfach nicht in den Griff kriege. Aber das sind dann wohl die Steine, die noch zahlreich auf meinem Weg liegen und um die ich -auch in Zukunft- gekonnt herumschippern muss. Und mich vielleicht mal beim Schreiben etwas zusammenreißen damit ich nicht wieder mehrere Tage für einen Beitrag brauche… ;)

Bildquelle: pixabay.com

Eine Antwort zu „Stimmungsachterbahn“

  1. […] ist. Soviel kann ich jetzt schon sagen: Eine Menge… Gutes wie auch Schlechtes. Und wie hier schon geschrieben, fuhr deswegen meine Stimmung mal wieder Achterbahn, bis sie letztendlich voll im […]

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